Neulich habe ich Der wilde Messias von Frost und Hirsch zur Hand genommen. Zu Beginn werden dort verschiedene Jesusbilder kritisiert, als Projektionen „entlarvt“ und für diverse Missstände in den Kirchen verantwortlich gemacht.
So weit, so gut. Aber dann habe ich eine Antwort auf die Frage vermisst,
- ob solche Projektionen unvermeidlich sind (und der Jesus, der im Folgenden – in normativer Absicht! – beschrieben wird, das Abziehbild eines australischen Gemeindegründers im 21. Jahrhundert wird)
- oder welche nachvollziehbaren Methoden der Rekonstruktion (um nichts anderes geht es ja) man anwenden muss, um eben dies zu vermeiden.
In den nächsten Wochen werde ich weiterlesen und die Antwort hoffentlich noch finden. Sonst wäre das Buch wohl eher – wie das Cover vermuten lässt – eine romantisierende Jesulogie als ein weiterführender Beitrag zur christologischen Debatte.
Nachtrag: Ein möglicher Ansatz wäre, interkulturell zu arbeiten. Was sehen Menschen aus anderen Kulturkreisen (und damit meine ich nicht so sehr hiesige „Szene“ oder Subkulturen) in Jesus, was kann ich von ihnen lernen – und was besser nicht?