Wüstengedanken

Ein spannendes und abwechslungsreiches Gemeindewochenende liegt hinter mir. Gestern mittag ließ die Anspannung nach und ich war nur noch müde – so viel Kaffee konnte ich gar nicht trinken, wie ich gebraucht hätte. Aber es war eine sehr gute Zeit. Eine Frage, die mich in den letzten Monaten umgetrieben hatte, war: wie veränderungsfähig sind wir nach all den Jahren eigentlich noch? Und ich bin positiv überrascht worden. Unter allem Spaß und in aller Bewegung war eine echte Tiefe in der Begegnung mit Gott und den Beziehungen unter einander zu spüren.

Wir werden immer kämpfen mit Veränderungen – selbst dann, wenn wir sie selbst initiiert haben. Aber der Gott Israels und der Gott Jesu ist ein nomadischer Gott, ein Wanderer, und ein Missionar. Bei ihm zu bleiben bedeutet, sich auf den Weg zu machen. Die Götter Ägyptens und Babylons dagegen reisen nicht – sie wohnen in wuchtigen Tempeln und garantieren die unveränderte Wiederkehr des ewig Gleichen.

Ich habe mich erinnert an ein Gespräch während der Zeit in Northumberland, als mich meine Begleiterin fragte, wie ich denn meine Berufung beschreiben würde. Ich drehte ein paar verbale Runden bis ich schließlich sagte: “Ich glaube Gott ist ”da draußen“ an vielen Stellen am Wirken. Ich möchte sie entdecken und mich ihm anschließen.”

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Was ist so neu an der Emerging Church?

Diese Frage haben mir in den letzten Monaten verschiedene Leute gestellt. Vielleicht ist das bloß ein Kommentar auf meine unbeholfenen Erklärungsversuche. Doch abgesehen davon, dass der Begriff “emerging church” natürlich recht schillernd ist und sich allzu engen Definitionen hartnäckig entzieht, ist das eine gute Frage.

Allerdings ist das oft auch ziemlich modern gedacht – wo man “neu” mit “besser” identifiziert hat. Vielleicht ist eben ein Aspekt, der tatsächlich (relativ gesehen) neu ist, genau der: Das man aufhört, in Kategorien von alt und neu zu denken. Dann wird – erst einmal postmodern-eklektisch und nach ästhetischen Gesichtspunkten, aber hoffentlich im Laufe der Zeit mit einem immer tieferen Verständnis für die Sache – manches in großer Freiheit wieder ausgemottet, was frühere Modernisierer weggepackt hatten: Geistliche Übungen, liturgische Formen, die Weisheit vorangegangener Generationen – was Jason Clark mit Andrew Walker etwa als “Deep Church” bezeichnet.

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Merton für Blogger

Wenn ein Tagebuch für die Veröffentlichung geschrieben wird, dann kann man Seiten herausreißen, verbessern, richtig stellen, kunstvoll schreiben. Wenn es eine persönliche Urkunde ist, türmt sich jede Veränderung zu einer Gewissenskrise und zu einem Geständnis, nicht zu einer künstlerischen Verbesserung. Wenn das Schreiben eine Angelegenheit des Gewissens und nicht der Kunst ist, ist das Ergebnis eine unverzeihliche Verwirrung.


“Thomas Merton, Der Mönch der sieben Stufen” (Thomas Merton, Patrick Hart, Jonathan Montaldo)

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