Das Dividuum

Ausgerechnet in Zeiten des Individualismus und der scheinbar unbegrenzten Wahlmöglichkeiten wird es immer schwerer zu sagen, was das Individuum eigentlich ausmacht. Es erinnert ein wenig an die Suche nach der Seele bei den ersten legalen (und illegalen) Obduktionen im mittelalterlichen Europa. Da fand man auch nichts. Oder an Juri Gagarin, der im Weltraum ankam und nichts von Gott sah.

Jemand zuhause?
Je nach Blickwinkel scheint es keine bestimmende Konstante zu geben. Menschen zerfallen in Rollen, Verhaltensmuster, ihre Lebensgeschichte in Episoden und Fragmente. Wir sind viel stärker verwoben in unsere Umwelt, als es die gängigen Konstrukte von Identität suggeriert hatten. So landet der Philosoph Thomas Metzler im Focus bei der Aussage: “keiner war oder hatte jemals ein Selbst”. Atome haben wir schon längst in andere “Elementarteilchen” zerlegt. Nun sind auch wir selbst zerlegbar – kein In-dividuum (Unteilbares) mehr.
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