In den letzten Wochen habe ich überlegt, ob wir den Begriff “Postcharismatiker” einführen sollten. Neben ein paar guten Impulsen, die inzwischen auch in andere Frömmigkeitsrichtungen ausgestrahlt haben, hat die charismatische Bewegung (bzw. ihre auffälligsten Vertreter) auch eine Reihe problematische oder peinliche Aspekte gebracht, die vielen von uns in den letzten Jahren bewusst geworden sind. So kann man vielleicht zu der eigenen Geschichte stehen, ohne in ihr gefangen zu bleiben.
Neulich wurde ich angefragt, auf einer Tagung über “Charismatische Bewegung in Deutschland” zu referieren. Da fiel mir auf, dass ich innerlich doch eine ganz schöne Distanz empfand zu dem Begriff und dem, was man gemeinhin damit verbindet. Zum Glück scheinen solche Etikettierungen aus der Mode zu kommen (idea wird es eines Tages auch noch merken).
Zugleich frage ich mich, was ich immer noch bin, wo ich mich uneingeschränkt zugehörig fühlen würde. Außer Jesus und evangelisch (so lange das nicht antikatholisch heißt) fällt mir da gar nicht viel ein, aber das muss ja auch nicht sein.