Vielleicht lag es daran, dass ich letzte Woche „Black Panther“ im Kino gesehen hatte. Als ich nun darüber nachdachte, wie sich der Name Gottes – je nach Gusto „Ich bin, der ich bin“, „Ich werde sein, der ich sein werde“, „Ich bin der Ich-bin-da“ – für Grundschulkinder erschließen lässt, fiel mir jedenfalls Batman ein.
Wir sprachen im Unterricht über die merkwürdige Selbstbezeichnung JHWHs gegenüber Mose in der Wüste am brennenden Busch. „Ich bin, der ich bin“, das könnte jede(r) von uns auch von sich sagen, ohne dabei viel von sich preis zu geben. Dann zeigte ich das Batman-Logo und fragte, welche Gemeinsamkeit der Comic-Held mit Gott hat.
Die Antwort kam prompt: „Auch Batman verrät nicht, wie er heißt.“
Es steckt offenbar doch einiges an Theologie in den Superhelden-Stories:
- Weil Batman keine Adresse hat, kann er überall auftauchen, aber er lässt sich auf keine fixe Position festlegen.
- Das einzige, womit die Leute rechnen können, ist, dass er zu Hilfe kommt, wenn sie in Not sind und dass er auf der Seite der Gerechtigkeit steht.
- Und weil niemand seinen bürgerlichen Namen kennt, wahrt er dabei stets sein Geheimnis.
Israels Gott hat im Unterschied zu Bruce Wayne keinen bürgerlichen Namen. Auch da waren die Kinder gestern großartige Theologen. Eins vermutete, Gott habe überhaupt keinen Namen, ein anderes meinte, Gott habe zu viele Namen, um nur einen nennen zu können. Beide haben Recht.
In der paradoxen Spannung, dass seine vielen Namen jeweils einzelne Facetten von Gottes Wesen erhellen (und gleichzeitig andere verhüllen), dass aber kein einzelner Name alles abbilden könnte, was Gott ist – geschweige denn den Wandlungen unseres Gottesbildes im Laufe eines Lebens gerecht zu werden – darin liegt schon viel Wahrheit und Weisheit.
Das Beste aber ist, dass es schon Kinder verstehen. Und Batman wird sie von jetzt ab immer dran erinnern.