Schlagwörter sind ab und zu offenbar auch zum Schlagen da. Richtig verstanden dienen sie zwar als Kürzel, hinter denen in der Regel ein komplexer Sachverhalt steckt. So lange alle Beteiligten diesen kennen und ähnlich füllen, erleichtert das die Diskussion ungemein.
Leider jedoch werden sie schnell zu Etiketten, die anzeigen, wer draußen und wer drin ist, oder zu Kampfbegriffen, die Freund und Feind markieren. In diesem Stadium wird ein einst nützliches, sinnvolles Schlagwort (wie „missional„, „postmodern“ oder „emergent„, aber ähnlich auch „evangelikal“ etc.) dann zum kommunikativen Risiko, weil jede Seite den Ausdruck so füllt, dass ihre Siegchancen steigen. Er wird zum Kampfbegriff.
Oder er wird zum oberflächlichen Modewort – dann will sich jeder damit schmücken, ohne unbedingt verstanden (oder gar verinnerlicht) zu haben, was damit ursprünglich gemeint war. Andere fühlen sich parallel dazu abgehängt, und reagieren mit Kritik und Polemik. Nur kann man nicht beliebig neue Begriffe prägen, wenn sie (oft ja auch durch andere – übereifrige Fans, allzu radikale Verfechter, missgünstige Kritiker) verbrannt wurden. Was also tun?