Seit Gründonnerstag im Garten Gethsemane hat sich zwar die Situation Jesu deutlich gebessert, dachte ich diese Woche bei meinen Meditationsübungen, unsere dagegen kaum. Vielleicht ist ja nicht der Schlaf das Problem , sondern das Träumen – wenn meine Gedanken in die Vergangenheit abtauchen, in die Zukunft enteilen und bei allem Möglichen sind, außer im Hier und Jetzt.
Da erlebe ich mich meist als buchstäblich „gedankenverloren“ und staune, um was die Gedanken so alles kreisen. Und in welchem Tempo! Was die philosophische Frage aufwirft: Es ist zwar Realität, dass ich mit Gedanken mache. Aber wie „wirklich“ sind meine Gedanken – ist das ein eigener Bereich der Realität oder nur das unwirkliche Echo des wahrhaft Wirklichen, das in meinem Kopf entsteht?
Wir auch immer – ich bin dankbar dafür, dass ich lernen kann, diesen Kreislauf immer wieder anzuhalten oder zu verlassen. Heute habe ich mich an einen Gedanken aus dem Römerbrief erinnert, wo es auch um das Bleiben in der Nähe Gottes geht statt um heroische Unternehmungen, die sich meilenweit entfernt abspielen:
Sag nicht in deinem Herzen: Wer wird in den Himmel hinaufsteigen? Das hieße: Christus herabholen. Oder: Wer wird in den Abgrund hinabsteigen? Das hieße: Christus von den Toten heraufführen. … Das Wort ist dir nahe, es ist in deinem Mund und in deinem Herzen. (Röm 10,6-8)