Das wird es demnächst auch auf theologisch geben: Jörg Lau beobachtet auf zeit.de, wie in der Politik hierzulande inzwischen die Linken den Rechten Antiamerikanismus vorwerfen. Ob sie sich mühsam das Lachen verbeißen, wenn sie nun den rhetorischen Spieß umdrehen, Dankbarkeit oder Kooperation einfordern und zur Begründung auf die Luftbrücke und den Marshallplan verweisen? Seine Schlussfolgerung aber hat viel für sich:
Sicher wollen die einen gerne im Kielwasser von Obamas change segeln, und die anderen möchten sich als knallharte Sicherheitspolitiker profilieren. Aber insgeheim ahnen beide Seiten schon, dass Obamas Weg auch von Deutschland eine Neuausrichtung jenseits von Rechts und Links verlangt.
Scot McKnight hatte vor einer Weile eine Serie von Posts über einen „dritten Weg“, Gedanken zu Adam Hamiltons Buch Seeing Gray in a World of Black and White: Thoughts on Religion, Morality, and Politics. Ob man zweidimensional denkt und nun die „radikale Mitte“ sucht (irgendwie behagt mir diese „geometrische“ Lösung nicht so recht) oder ein ganz anderes Koordinatensystem fordert – dass die alten Gegensätze nicht weiter bringen, scheint schon klar. Ob Theologie oder Politik, ich bin gespannt, was sich noch alles tut.