Der Soziologe Max Weber hatte die berühmte These aufgestellt, dass der höhere Wohlstand protestantischer Gebiete theologische Gründe hatte, nämlich Luthers Arbeitsethik, und die Tendenz im Calvinismus, einen Zusammenhang herzustellen zwischen wirtschaftlichem Erfolg und göttlicher Erwählung.
Nun weist der Bildungökonom Ludger Wößmann nach, dass die (bis heute nachweisbaren) wirtschaftlichen Unterschiede zwischen Katholiken und Protestanten – in diesem Falle: Lutheranern – ebenso gut durch den höheren Bildungsstand letzterer erklärt werden kann. Luther – und später die evangelischen Missionare – legte großen Wert auf Schulen und Bildung, und der evangelische Glaube lieferte auch noch die Motivation zum Lernen für Eltern und Kinder.
Aktuell ist das Thema, weil der Zusammenhang von Religion/Glaube und Bildung heute in der Entwicklungspolitik wieder eine wichtige Rolle spielt. Nur geht es nun um den Bildungsrückstand vieler islamischer Länder.