Geld regiert die Welt, das haben aus der Sicht von Slavoj Žižek die jüngsten Ereignisse unmissverständlich bewiesen. Denn die schnellen Hilfen für die Finanzwirtschaft haben vor allem Glaubensgründe. Dieser Glaube eint auch die größten Gegner der Weltpolitik. Der erklärte Kritiker der TINA-Logik („There is no alternative“ – „es geht nicht anders“) schreibt in der Zeit :
Der Zusammenbruch des Finanzsystems macht es uns unmöglich, die himmelschreiende Unvernünftigkeit des weltweiten Kapitalismus zu ignorieren. Obwohl wir um die Dringlichkeit von Problemen wie AIDS, Hunger, Wassermangel oder Erderwärmung wissen, gibt es immer Zeit, darüber nachzudenken, Entscheidungen aufzuschieben – man erinnere sich nur an die Abschlusserklärung der Regierungschefs der Großmächte in Bali, die als Erfolg gefeiert wurde und in der nichts weiter stand, als dass man sich in zwei Jahren wieder zu Gesprächen treffen werde. Aber beim Dahinschmelzen des Finanzsystems gab es plötzlich einen Handlungsbedarf, der außer Diskussion stand, plötzlich wurde eine unvorstellbare Rettungssumme aufgetrieben.