Die ostentative Empörung über der Gier der Banker wurde in jüngster Zeit ja fast schon langweilig – unbegründet ist sie dennoch nicht. Der Spiegel berichtet, dass an der Wall Street noch einmal gigantische Summen als Boni an die Manager ausgeschüttet werden:
Wie die britische Tageszeitung „The Guardian“ recherchiert hat, verteilen alleine die Geldhäuser an der Wall Street noch einmal 70 Milliarden Dollar an ihr Spitzenpersonal, das meiste davon in diskreten zusätzlichen Bonuszahlungen. Die Manager belohnten sich damit für ein Geschäftsjahr, schreibt der „Guardian“, in dem sie das globale Finanzsystem in die schlimmste Krise seit dem Börsencrash von 1929 führten.
Zehn Prozent der Summe, die nun als Rettungspakte vom Staat kommt, wandern also vorab in die Taschen der Hohenpriester des Turbokapitalismus. So gepolstert lässt sich der Absturz gut verkraften. So verständlich der Ärger ist, die Sündenbock-Kampagne der Linken (Bankmanager einsperren) ist da auch keine Lösung.