Erstaunliche Wende

Ich beschäftige mich gerade mit der Frage nach dem Gericht Gottes. Im Allgemeinen scheint es ja heute so zu sein, dass die Landeskirchler die sanfte und Freikirchen die harte Linie vertreten. Die einen reden fast gar nicht vom Gericht Gottes und neigen zur Allversöhnung, die anderen recht oft und ziehen mit eher harten Urteilen den Kreis der Erlösten enger und exklusiver.

Um so überraschender, dass es auch mal anders war: Die Lutheraner sprachen im Augsburger Bekenntnis sehr „knackig“ vom Gericht über die Gottlosen und verurteilen die sanfte Linie der Täufer, die sich vorstellen können, dass am Ende auch noch der Teufel gerettet wird. In CA XVII heißt es:

Auch wird gelehrt, dass unser Herr Jesus Christus am jüngsten Tage kommen wird zu richten, und alle Toten auferwecken, den Gläubigen und Auserwählten ewiges Leben und ewige Freude zu geben, die gottlosen Menschen aber und die Teufel in die Hölle und ewige Strafe zu verdammen. Deshalb werden die Wiedertäufer verworfen, die lehren, dass die Teufel und verdammte Menschen nicht ewige Pein noch Qual haben werden.

Ebenfalls interessant ist, dass die Erwähnung der Täufer in der Fassung von CA XVII fehlt, die auf der Website der EKD zu finden ist. Ob man damit wohl ein Zeichen der Ökumene setzen möchte oder nur eine Peinlichkeit übergehen?

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