Brian McLaren kommt 2007

Eben kam die Zusage von Brian McLaren, dass er 2007 vom 27. November bis 1. Dezember kommt. Wenn man aktuell das Bild deutscher Medien von amerikanischen Evangelikalen sieht, dann zählt Brian als einer der prominentesten Evangelikalen sicher zu den Lichtblicken in einem stellenweise düsteren Szenario.

Einzelheiten folgen zu gegebener Zeit. Wer von Euch gern mit ihm ins Gespräch kommen möchte, kann sich die Tage schon mal vormerken, damit nichts anderes dazwischen kommt. Wäre doch schade…

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Newbigin (2): Die Wurzeln des Pluralismus

Newbigin unterscheidet Pluralität und Pluralismus. Religion und Kultur sind zwar in vieler Hinsicht verbunden, aber nicht identisch. Insofern ist auch zwischen kulturellem und religiösem Pluralismus zu unterscheiden. Letzterer geht davon aus, die Unterschiede zwischen Religionen haben nicht mit wahr oder falsch zu tun, sondern mit verschiedenen persönlichen Auffassungen ein und derselben Wahrheit. Hauptsache, man ist aufrichtig in dem, was man glaubt. In der mit Tatsachen befassten Wissenschaft ist Aufrichtigkeit dagegen kein Ersatz für die Frage, ob eine Ansicht wahr ist. Welche Dinge gelten also als Tatsachen, welche nicht?

Der Siegeszug der Naturwissenschaften beruhte darauf, dass man des Zusammenhang von Ursache und Wirkung erforschte und die Frage des Wofür ausblendete. Menschen mögen Absichten haben, Dinge jedenfalls nicht. Eine Maschine ist aber mit einer bestimmten Absicht geschaffen worden, über die aber nur der Konstrukteur Auskunft geben kann. Ein Urteil über gut und böse ist nur dann möglich, wenn Absichten im Spiel sind, die wir kennen (N.B.: Rasierklingen in Verkehrsflugzeugen können mit ganz unterschiedlichen Absichten an Bord gebracht worden sein, P.A.). Hätte also der Autor der Geschichte der Welt (und Menschheit) seine Absicht verraten, wäre das ein Faktum von enormer Bedeutung. Die Konzentration auf “Tatsachen” aber macht begründete Werturteile unmöglich, wie schon Nietzsche erkannte, weil das eine mit dem anderen in der gängigen Plausibilitätsstruktur nichts zu tun hat.

Eltern der Mittelschicht wollen, dass ihren Kindern Werte vermittelt werden, weil das Leben angenehmer ist, wenn man sich an sie hält. Aber sie fragen nicht, ob diese Werte in irgendeinem Verhältnis zu den “Tatsachen” stehen, die in der Schule gelehrt werden. Sie fragen nicht, ob man die Sorge um Minderheiten, Arme, Behinderte als wichtig betrachten kann, wenn Tatsache ist, dass menschliches Leben sich einem Prozess verdankt, in dem der Starke den Schwachen eliminiert.

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