Der iranische Christ Reza Mamipour Abri soll trotz Lebensgefahr für “Abtrünnige” in den Iran abgeschoben werden. Das Verwaltungsgericht Ansbach entscheidet am 26. Juli. Wer sich informieren und/oder eine online-Petition unterschreiben will, sollte sich gleich hier weiterklicken – und danach das Beten nicht vergessen.
“Der Fisch stinkt immer vom Kopf her”…
… sagte diese Woche ein ob des holprigen Verfahrens beim Gesundheits-Kompromiss erzürnter zorniger SPD-Funktionär und meinte die Kanzlerin, nicht aber den Vizekanzler – der ist ja aus den eigenen Reihen.
Weil es ein Sprichwort ist, widerspricht niemand. Dafür hat man Sprichwörter ja, sie nehmen uns das Selberdenken ab. Ohne es für den konkreten Fall verifizieren oder widerlegen zu können, frage ich mich, ob es denn immer so simpel ist. Bequemer ist es allemal, “die da oben” für alles verantwortlich zu machen, was einem nicht passt, ohne selbst in die Schusslinie zu geraten?
Hat jemand das mal überprüft – an Fischen? Vielleicht stimmt es ja nicht mal da. Dann können wir die Phrase getrost entsorgen. Wir haben noch genügend komplizierte Probleme zu lösen, wo wir es nicht allen Recht machen können. Da wird es noch vieles geben, was dem einen oder anderen stinkt.
Sternstunden des Sportjournalismus II: “Was ist das für ein Gefühl?”
Kompliment an Monica Lierhaus: In unzähligen, fast schon kreativen Variationen stellte sie heute auf der Fanmeile den Akteuren die Frage, was sie empfinden. Martina kommentierte dazu nur süffisant: „Das sind doch alles Männer. Denkt sie wirklich, dass sie eine Antwort bekommt auf diese Frage?“
Sie bekam eigentlich auch keine. Seit Generationen antworten Sportler bei solchen Ereignissen mit dem ausweichenden Hinsweis, dass sie bestimmt erst in etlichen Tagen gänzlich begreifen werden, was sich am Tag des Erfolgs ereignet hat. Diesen semantischen Haken können auch unsere Nationalspieler schlagen. Nur unsere Moderatoren versuchen es immer aufs Neue. Vielleicht sind auch die Berufsschwätzer urlaubsreif?
Sternstunden des Sportjournalismus I: Macht Klinsmann weiter?
Ein superpeinliches Kapitel des WM-Jouralismus spielt sich seit dem kleinen Finale gestern abend ab: Jeder meint, er müsse der erste sein, der Jürgen Klinsmann das Versprechen entlockt, dass er weitermacht. Wenn das so weitergeht, sagt er nur deswegen ab, um diesen Nervensägen nicht wieder über den Weg laufen zu müssen.
Angela Merkel hat gestern gesagt, der größte Gefallen, den man Klinsi tun kann, ist ihm Zeit zu geben für seine Entscheidung. Als ich darüber nachdachte, habe ich begriffen, dass die beiden tatsächlich Freunde sind und es kein Zufall war, dass der Bundestrainer die Kanzlerin im Daimler-Stadion umarmt hat wie das zuvor kaum jemand in der deutschen Öffentlichkeit mit ihr gemacht hat.
Nektarinen
Wer ist eigentlich für diese Züchtung verantwortlich? Sie sind wirklich nett anzusehen. Immer wieder einmal unternehme ich daher einen neuen Versuch und will eine Nektarine essen. Entweder ist sie noch steinhart und sauer. Oder sie ist saftig und süß, aber weder im einen noch im anderen Fall löst sich das Fruchtfleisch vom Kern (wie bei Pfirsichen und Aprikosen) und es gibt ein Getropfe und Geklebe ohne Ende.
Aber bestimmt geht’s nur mir so.