Vom Kopf auf die Füße gestellt: Familienplanung und Karriere

In der Zeit 10/06 schreibt Christine Brinck (danke für den Tipp, Horst!) einen lesenswerten Beitrag zum Thema Familienplanung und Karriere bei Akademikerinnen. Sie findet die Wurzel der Misere darin, dass Frauen männliche Karrieremuster imitieren wollen:

“Frauen, die heute jung sind, verschwenden ihre Jugend und sexuelle Ausstrahlung an Männer, die es nicht wert sind (sonst würden sie sich ja binden), und suchen schließlich einen Mann, der’s tatsächlich wert ist, wenn sie sexuell zumindest nicht mehr so attraktiv sind wie in den Zwanzigern. Stattdessen beginnen sie ihre Karrieren, wenn sie noch nicht genau wissen, was sie wollen und beruflich nicht erfahren genug sind, um Großartiges zu erreichen. Schließlich wollen sie Kinder, wenn die Jobs richtig laufen, der Körper aber nicht immer will.”

Vielleicht sollten junge Frauen wieder ernsthaft darüber nachdenken, ob sie nicht lieber “so früh heiraten wie die Großmütter und nicht erst als Großmütter Kinder kriegen”. Und die jungen Männer müssten sich warm anziehen, wenn die Mädels keinen Freund, sondern einen Mann suchen. Bin ich froh, dass eine Frau das geschrieben hat. Wenn das von einem Mann käme, würde dem alle möglichen niedrigen Motive unterstellt. Interessant sind zumindest ihre beiden Vorbilder: Maggie Thatcher (hüstel…) und Madeleine Albright.

Wie die Alternative aussieht, beschreibt dagegen dieser Artikel im Magazin der SZ. Auch lesenswert, aber nicht ganz ohne bitteren Beigeschmack. Zur Aufmunterung dann hier klicken!

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Stilfragen

Am Sonntag hatten wir ein paar Lesungen aus der Volxbibel im Gottesdienst. Wie unterschiedlich doch die Geschmäcker sind. Während die größten Fans von Martin Dreyers Projekt hier in meinem Alter sind, hatte unser 15 Jähriger “Lektor” ein paar Stellen verändert, damit die anderen es verstehen und meine Tochter (16) fand die Sprache “zu proletenhaft” – obwohl sie gern aufs Freakstock fährt. Ist doch interessant.

Vielleicht brauchen wir doch auch noch eine deutsche Entsprechung zu Eugene Petersons “The Message”. Manche Passagen darin finde ich fast lyrisch, weil sie einfach klingen und damit Emotionen wecken wie wenig andere Übertragungen.

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