Wünsche

Anfang der Woche hat mich eines meiner Kinder mit einem dringenden Wunsch gelöchert. Ich hätte des Objekt der Begierde am besten schon vorgestern bestellt haben sollen. Inzwischen bin ich allerdings etwas pelzig in solchen Situationen. Ich habe mich nicht hetzen lassen und nun, ein paar Tage später, ist der Wunsch auf einmal gar nicht mehr akut. Schön, dass sich ein (für mein Empfinden) sinnloser Kauf erübrigt.

Eine Ecke weiter gedacht: Wie oft passiert mit dasselbe – und kann es sein, dass Gott meine Gebete auch ab und zu in die Warteschleife stellt, um zu sehen, wie ernst es mir wirklich ist, oder ob es nur einer der vielen oberflächlichen Wünsche war, die nicht viel bedeuten?

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Unweltliche Übersetzung

Ich habe noch nie gern die Hoffnung für alle gelesen, weil ich oft das Gefühl hatte, da ist ein Interpretationsraster im Spiel, das alles “vergeistlicht”. Eben habe ich die Bestätigung des Vorurteils gefunden. Matthäus 8,11 ist da übersetzt: “Viele Menschen aus aller Welt werden kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmel das Freudenfest feiern.” Offenbar heißt das ja für den arglosen Leser: Himmel = Jenseits.

Die anderen Übersetzungen schreiben wenigstens noch “im Himmelreich”. Jesus bezieht sich eben nicht auf eine rein jenseitige Veranstaltung, sondern darauf, dass Gott schon jetzt aus allen Völkern Menschen sammelt. Der Verweis auf die Väter wird ähnlich gemeint sein, wie Juden auch das Passa verstehen: Die Feier des Mahls stellt eine Gemeinschaft her, die auch die Zeit übergreift. All das hat die Übersetzung aber nicht offen gelassen oder gar erklärt, sondern weggebügelt. Schade!

Sogar die Gute Nachricht zeigt, wie man sach- und zeitgemäß übersetzt: “Viele werden kommen, aus Ost und West, und zusammen mit Abraham, Isaak und Jakob in Gottes neuer Welt zu Tisch sitzen.” Und ich bleibe lieber bei der Bibel aller feurigen Charismatiker: Der Einheiz-Übersetzung 😉

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