Fegefeuer der Eitelkeiten

Ich war noch nie ein großer Fan von Reinhold Beckmann, aber als ich gestern spät am Abend eine Weile mit ansah, wie er in der Gegenwart der nun 60-jährigen Apo-Ikone Uschi Obermaier hilflos dahinschmolz, kam die Sendung mir vor wie ein Sketch von Bully Herbig. Immerhin konnte er ihr mit viel Mühe ein lahmes Bekenntnis gegen Drogen aus der Nase ziehen.

Die bissigen Kommentar der Welt, der SZ und des Spiegel folgen auf dem Fuß. Und in Matusseks Kulturtipp fragt der Autor am Ende, warum Uschi Obermaiers im Druck erschienenen und von manchen Bewunderern gelobten “Abgründe” denn so tief sein müssen “wie eine Pfütze auf der Reeperbahn”. Jetzt.de bringt passend dazu folgenden O-Ton:

Irgendwann dachte ich selbst dann schon, ich sei dumm. Da sagte Rainer Langhans mir: ‚Uschi, du bist nicht dumm, du weißt halt nur nicht soviel.’ Wir waren halt jung und hatten keine Erfahrung.

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Gnade und/oder Recht?

Zwei Bücher über Vergebung liegen auf meinem Schreibtisch, nur kurz angelesen, weil noch andere Sachen dringender sind. In diesen Tagen entscheidet sich, ob die RAF-Terroristin Brigitte Mohnhaupt begnadigt wird und wie das zu interpretieren wäre, dreißig Jahre nach dem gnadenlosen Kampf im “Deutschen Herbst” – und mit unübersehbaren Parallelen zum Amerika nach dem 11. September.

Da stellen sich grundlegende Fragen wie

  • Ist Reue oder Einsicht eine notwendige Voraussetzung für eine Begnadigung?
  • Muss man auf die (in diesem Fall unterschiedlichen) Meinungen und Gefühle der Angehörigen der Opfer hören?
  • Verhindert eine erfolgreiche Wiedereingliederung der Täter in die Gesellschaft neuen Terrorismus?

Nicht nur die Entscheidung der Richter und deren Begründung, sondern auch der Fortgang der Geschichte verspricht interessant zu werden.

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