Draußen macht der November unmissverständlich klar, dass der goldene Oktober vorbei ist und es nun nicht nur dunkler, sondern auch empfindlich kalt wird. Wir saßen heute nachmittag drinnen und haben Al Gores unbequeme Wahrheit über einen immer wärmer werdenden Planeten angesehen. Verschiedene Kritiker haben schon einige typisch amerikanische Schwächen bemängelt – und trotzdem sollte sich jeder diesen Film ansehen. Um so mehr, als inzwischen immer deutlicher wird, dass die Klimaveränderung auch gravierende ökonomische und soziale Krisen zur Folge haben wird. Und wenn man sich daran erinnert, dass ohne die Weltwirtschaftskrise in den dreißiger Jahren Hitler kaum an die Macht gelangt wäre, wird deutlich, dass auch die politischen Konsequenzen verheerend sein könnten.
Es ist übrigens viel zu billig, auf die Amis herabzusehen. Unsere Automobilindustrie etwa hinkt im internationalen Vergleich weit hinterher und ist augenscheinlich zu dumm, um aus den Fehlern von Ford oder GM zu lernen. Im Film kam (wieder eine nette Illustration zum Thema “Mächte und Gewalten”) ganz deutlich heraus, dass die Sachlage ganz eindeutig ist, und dass die Gegner einer Klimaschutzpolitik aber systematisch Zweifel an den Zusammenhängen säen, so wie bis heute die Tabaklobby der Öffentlichkeit Sand in die Augen streut: Sollte die Wissenschaft wirklich gesagt haben…?
Am Ende des Nachspanns hieß es übrigens sinngemäß: Wenn Sie an das Gebet glauben, dann beten Sie, dass Menschen bereit werden, etwas zu ändern. Im Kino haben dabei einige gelacht: Beten!
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